Kiara RPG




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Kiara RPG

Beitragvon kiara » Do 28. Jun 2007, 14:43

Zum unzähligsten Male starrte Finrod auf die Tür, wollte sie aufreißen um seiner Gattin zur Hilfe zu eilen. Doch er wusste, dass er absolut nichts tun konnte, auch wenn ihre Schreie, welche so markerschütternd durch die Tür drangen, ihn tief im Innersten schier zerrissen. So manches Mal hatte er die Hand an der Klinke und wollte sie hinunter drücken, doch eben so oft liess er die Hand wieder sinken und setzte seinen unruhigen Gang durch den kleinen Raum fort.

Dann wurde es schlagartig derart still ~ man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Nun wurde Finrod noch unruhiger. Warum hörte man nichts mehr? War seiner Gattin etwas zugestossen?


„Nessa!“ , rief er laut und stürzte in den Raum. Seine Frau lag ihm ehelichen Gemach, ihre Haare zersaust und durchnässt vom Schweiß, wie auch ihr Gesicht. Ihre Augen sahen müde aus ~ müde aber glücklich. Die Heilerin, welche er am Vorabend selbst in sein Haus geholt hatte, stand mit dem Rücken zu ihm, ihren Kopf zur Tür gerichtet, den Eindringlich milde zulächelnd.

Finrod stürzte auf das Bett zu
„Liebes, geht es Dir gut? Ich hörte Dich schreien…“ seine Stimme erstarb, derart dumm kamen ihn seine Worte vor. Er kniete sich neben das Bett und ergriff ihre Hand. Bevor Nessa überhaupt antworten konnte, erfolgte ein erneuter Schrei ~ heller… [i]

„Eure Tochter begrüsst Euch, werter Herr“, [i]hörte er die Heilerin sprechen, drehte sich zu dieser um und erblickte das kleine Bündel, welches die alte weisshaarige Frau in den Armen hielt.
Ungläubig blickte er seine Frau an, welche nur müde lächelnd nickte, dann stand er auf und ging langsam auf die Heilerin zu.


„Es … sie ist so winzig“, stammelte er, nachdem er an die Heilerin heran getreten war, seine Tochter zu begutachten.
Die Heilerin lächelte milde.
„Das sind Kinder meist, wenn sie gerade erst das Licht der Welt erblicken, werter Herr“

Mit diesem Worten hielt sie Finrod das kleine Bündel hin. Finrod starrte auf das kleine Bündel. Er war es gewohnt einen Zweihänder zu tragen, diesen mit sicherer Hand zu führen, doch ein derart zerbrechliches Wesen halten? Die Heilerin nickte ihn aufmunternd zu, während sie das Neugeborene ihm immer noch entgegen streckte.

Zögerlich öffnete er seine Arme und ehe er sich versah, lag seine Tochter schon in seinen Armen. Kleine grünen Augen starrten ihn einen Augenblick ruhig an ~ füllten sich langsam mit Tränen. Das kleine Gesichtchen verzog sich langsam zu einer Fratze, der kleine Mund öffnete sich und es erfolgte ein erneuter greller Schrei, der Finrod durch Mark und Bein ging.

Behutsam, doch eiligst trug er es zum Bett seiner Gattin, welche nun ebenfalls die Arme entgegen streckte, um ihr Kind in selbige zu schließen.


„Es wird hungrig und müde sein, die Reise auf diese Erde war doch recht anstrengend“, bemerkte die Heilerin, welche direkt schmunzeln musste, mit welcher übertriebenen Vorsicht der Kindesvater agierte.


Nessa nahm das Kind entgegen, legte es sogleich an ihre Brust welche noch keine Nahrung von sich gab. Doch dies schien dem Kinde nicht zu stören, sofort hörte es auf zu schreien und schlief sogleich ein.

Finrod nahm die Gelegenheit wahr, sich das Mädchen genauer anzusehen, dabei stets einen fragenden Blick gen Nessa gerichtet, ob es ihr auch Recht wäre.

Das kleine Mädchen hatte rotbraunes Haar, wie ihre Mutter, die Nase wie ihre Mutter ~ natürlich nur kleiner. Auch hatte es die vollen Lippen ihrer Mutter… Kurzum schien sie das Abbild ihrer Mutter zu sein… Er konnte sein Blick kaum von dem kleinem Wunder lösen.


„Wie soll sie heissen?“fragte die Heilerin leise, dass Neugeborene nicht wecken wollend

„Kìara“ kam es zeitgleich aus dem Munde der frischgebackenen Eltern.
kiara
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von Anzeige » Do 28. Jun 2007, 14:43

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Re: Kiara RPG

Beitragvon kiara » So 16. Apr 2017, 01:07

Kìara wuchs zu einer ~ für ihre Rasse recht zierliche ~ Elf heran. So manches Mal hörte sie ihren Vater zur Mutter sagen *Bist du sicher, dass sie nicht Gnomblut in sich trägt?*

Obwohl es sich für Kìara nicht nett anhörte, lachte ihre Mutter jedes Mal und erwiderte *nur, wenn es Deine Familie vererbt*.

Es fehlte ihr an nichts. Ihre Mutter schenkte ihr viel Aufmerksamkeit. Oft schlief sie im Bett ihrer Eltern, wenn ihr Vater wieder einmal nicht Heim kam. Sie fragte sich oft, warum ihr Papa nicht nach Hause kam ~ von ihrer Mutter hörte sie dann, dass ihr Vater arbeiten war.


„Mama?“, stand die mittlerweile fünfjährige vor ihrer Mutter
„Ja, Liebes?“
„Was ist *arbeiten?*“, Nessa seufzte leise, denn sie hatte es Kìara schon so einige Male versucht zu erklären. Immer dann, wenn die Kleine zu ihr kam, sie sacht an ihrer Robe zog, wusste sie, dass Kiara ihren Vater ebenso vermisste, wie sie ihren Gatten. Doch wie sollte sie ihrer Kleinen erzählen, dass ihr Vater von einer Schlacht in die Andere zog…

Oft glaubte sie, sie hätte Kìara es derart schlüssig erklärt das sie es auch verstand, denn stets nickte die Kleine dann stumm und widmete sich wieder ihrem Spielzeug. Doch irgendwann ~ auch mehrmals am Tag ~ stand die Kleine wieder vor ihr und fragte wieder:


„Mama, was ist *arbeiten?*“ Nessa legte das Tuch beiseite, mit dem sie gerade das Geschirr abtrocknete, nahm ihre Tochter auf dem Arm, setzte sich ~ ihre Tochter auf dem Schosse nehmend und erklärte es ihr geduldig noch einmal ~ so als wäre es das erste Mal.

„Ja, Kleines ~ was ist arbeiten... Weißt du, es gibt vieles was man selbst herstellen kann. Ich bin eine Magierin und kann für uns Brot und Wasser herbei zaubern. Doch sicherlich möchtest du nicht jeden Tag Brot essen und Wasser trinken, oder?“, Wie jedes Mal schüttelte die Kleine den Kopf.

„Siehst du: Für alles was wir nicht selbst herstellen können, brauchen wir Taler um diese zu bezahlen. Es gibt verschiedene Taler: aus Gold aus Silber und aus Bronze. Wenn du also etwas haben möchtest, was ein Anderer hat, kannst du fragen ob du es haben kannst ~ für Taler. Da wir aber Taler nicht Alleine herstellen können, müssen wir *arbeiten*, dass heißt das wir für Andere Dinge tun, oder Sachen verkaufen und dafür halt Taler bekommen. Wie der Gastwirt, der Dir keine Limonade gibt, weil du so schönes, langes rotes Haar hast, sondern weil Deine Mama ihm Taler gibt.“ damit war für Nessa das erklären beendet, gleich würde Kiara von ihrem Schoss runterhüpfen und sich wieder ihrem Spiel widmen.

Doch weit gefehlt, Kiara blieb sitzen ~ schien einen Augenblick zu überlegen und fragte dann, ihre Mutter, sie aus ihren großen grünen Augen anschauend:


„Und was arbeitet Paps?“ Nessa schien das Blut in den Adern zu gefrieren. Was sollte sie dem Kinde nur antworten? Belügen wollte sie es nicht, doch empfand sie Kiara noch viel zu klein….

„Weißt du…“ stammelte sie „Es gibt Wesen die nicht lieb sind und die Anderen immer alles wegnehmen wollten, oder ihnen grundlos wehtun. Dein Papa beschützt uns vor solchen Wesen und jagt sie wieder fort.“

Kiara schien über die Worte ihrer Mutter angestrengt nachzudenken, denn ihre kleine Stirn legte sich in Falten und sie biss sich auf die Unterlippe...

Nessa atmete erleichtert auf, als Kiara wortlos von ihrem Schoss rutschte und aus dem Kochraum ging. Nun würde sie sicherlich in die Wohnstube gehen, sich ihr Spielzeug nehmen, welches ihr Vater liebevoll geschnitzt hatte, und spielen.

Doch dies tat Kiara diesmal nicht… Nessa sah noch, wie sie nach hinten in den kleinen Garten lief… *Blumen ~ sie wird wieder mit den Blumen reden, oder mit jedem noch so kleinem Tier, welches seinem Weg zufällig in den Garten findet….


~

[i]Es kitzelte so lustig, wenn das Gras die kleinen Füsschen streife, welche sich in Richtung Wald fortbewegten. Kiara war aus dem Garten gelaufen. Vielleicht konnte sie ja ihren Papa helfen auf die Sachen aufzupassen?

Leider dachte Kiara überhaupt nicht daran, dass sie gar nicht wusste *wo* ihr Papa arbeitete. Es würde schon irgendwo in der Nähe sein, denn es sind ja *unsere* Sachen ~ so dachte sie.

Sie hatte den Wald fast erreicht, den sie nicht einmal zielstrebig anvisiert hatte, schon war sie fasziniert von den Tieren, die sich dort tummelten. Langsam schlich sie sich an einen Feuervogel heran. So ein derart schönes Tier hatte sie noch nie gesehen. Er schwebte knapp über den Boden und war herrlich anzusehen. Kiara kniete sich hin und hielt den Atem an, um das scheue Tier ja nicht zu erschrecken.

Sie wollte gerade weitergehen, als sie ein Mädchen sah. Es hatte blassrosa Haare, die sie zu zwei Zöpfen gebunden hatte und riesige Augen… Dieses Mädchen ging auf den Feuervogel zu und warf etwas nach ihm. Der Vogel schrie auf und wehrte sich. Immer wieder warf das Mädchen etwas nach dem Feuervogel.

Kiara trat schnell aus der Böschung heraus und rief dem Mädchen zu, es sollte doch den Vogel in Ruhe lassen, wedelte dabei wild mit ihren kleinen Ärmchen. Sie konnte nicht verstehen, warum das Mädchen dem Tier wehtat.

Der Vogel brach zusammen und das Mädchen funkelte nun Kiara böse an, warf dann ebenfalls etwas in ihre Richtung. Es leuchtete grell. Kiara schrie auf, als der Feuerball sie traf ~ sie zurückschleuderte. Tränen schossen ihr in die Augen und sie biss die Zähne zusammen.

Still blieb sie liegen, biss weiterhin die Zähne zusammen in der Hoffnung das Mädchen würde dann gehen. Sogar den Atem hielt sie an solange es ging und lauschte ob sich ihr Schritte näherten.

Nach einer kleinen Weile, als nichts weiter zu hören war, versuchte sie sich leicht aufzurichten. Ein brennender Schmerz breitete sich in ihrer Brust aus… Kiara begann leise zu weinen, rief im Stillen nach ihrer Mama…
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